Mittwoch, 2. März 2011

Frauen und Literatur.

Zunächst einmal: Ich bin nicht sexistisch. Kann man das als Frau überhaupt? Ich habe keine altbackenen Ansichten, die die Frau hinter den Herd pferchen oder sie beruflich auf bestimmte Arbeitsfelder limitieren. Ganz und gar nicht. Frauen stehen Männern in nichts nach.
Ich bin einfach nur der Meinung, dass Frauen nicht schreiben können.
Damit beziehe ich mich in erster Linie auf Belletristik. Belletristik für Erwachsene. Das soll heißen, dass ich Kinder- und Jugendbücher ausschließe. Jugendbücher machen mich in den meisten Fällen zornig und ich räume ein, dass man als Mutter durchaus in der Lage ist, ein gutes Kinderbuch zu schreiben. Aber was ist mit anspruchsvollen Romanen?
Wann immer ich etwas von einer weiblichen Autorin lesen, stellt sich eine von zwei Reaktionen ein.
Variante Nr. 1: Die Lektüre erscheint mir übertrieben weiblich. Nicht, dass so etwas wie eine komplexe Handlung nicht möglich wäre, Jenny Erpenbecks Buch 'Heimsuchung' ist da meiner Meinung nach ein sehr gutes Gegenbeispiel, aber man hat so einen vorsichtigen Standpunkt, eine mütterliche Omnipräsenz, die einem von Anfang an klar macht, dass man nicht mit allem rechnen muss. Und immer kreist das Erzählte auf eine unterschwellige Art um die Liebe herum. Eine Leier, die einen einfach nicht in Ruhe lässt. Das finde ich anstrengend.
Selbstverständlich sind die gezeichneten Frauen in Büchern männlicher Autoren oft lächerliche Wunschvorstellungen, doch selbst solche liegen mir mehr, als weibliche Darstellungen von Weiblichkeit.
Variante Nr. 2: Das Geschriebene wirkt künstlich männlich. Dabei bekomme ich das Gefühl, dass die Autorin versucht, extra maskulin zu schreiben, um den Eindruck der ersten Variante zu verhindern. Das ist dann schnell gekünstelt und bereitet einem keine Freude beim Lesen. Besonders aufgefallen ist mir das in Kurzgeschichten einer Autorin, deren Namen ich nicht anführen möchte.

Sicherlich können Frauen auch ein vergnügliches Buch schreiben. Ich denke da beispielsweise an "Mängelexemplar" von Sarah Kuttner. Dieser Roman liest sich schnell und angenehm, er ist sehr unterhaltend, humorvoll und bindet den Leser emotional an seine Protagonistin.
Das mag auch bei vielen anderen Büchern der Fall sein, aber was mir trotzdem fehlt, ist eine gewisse Art der sprachlichen Eleganz. Der Freude beim Lesen, die nicht durch den Inhalt, sondern allein durch die Wahl der Worte begründet ist. Ganz so, wie man es bei Wilde, Hesse, Kafka, Grass, Irving erlebt.
Frauen enden viel zu häufig darin, Geschichten weiter und weiter zu weben. Deswegen gibt es so viele Buchreihen weiblicher Autoren. Sie können kein Ende finden. Und ein gutes Ende ist der wichtigste Teil einer Geschichte. Man muss auch loslassen können.
Das fällt mir im realen Leben schwer, ein Hinweis darauf vielleicht, warum es vielen Frauen in der Literatur ähnlich geht. Damit ich nicht unverbesserlich wirke, werde ich versuchen meinen Horizont zu erweitern. Aber ich fürchte, dass ich noch lange auf das Buch einer Schriftstellerin warte, dass mich wirklich begeistert.

Ich kann meine Position auch statistisch untermauern: Es gibt 107 Preisträger des Nobelpreises für Literatur. 95 davon sind Männer.

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